Umgang mit menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten
Projekte zum Umgang mit menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten in Deutschland
Im Ende 2023 veröffentlichten Bericht zur Umfrage zu menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten in Museen und universitären Sammlungen wurde deutlich, dass die Aufarbeitung von menschlichen Überresten in deutschen Sammlungen mit komplexen Herausforderungen verbunden ist und einen kontinuierlichen Austausch mit Expert:innen aus Herkunftsgesellschaften, Museen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erfordert. Um diesen Prozess unterstützen und begleiten zu können, wird bei der Kontaktstelle ein Vorhaben umgesetzt, das sich dem sensiblen und ethisch verantwortungsvollen Umgang mit Gebeinen aus kolonialen Kontexten in Deutschland widmet.
Im Fokus stehen die Perspektiven der Herkunftsgesellschaften über Fragen zu den Themen Re-Humanisierung, Wissenschaft und Forschung, Repatriierung und internationale Kooperationen. Darüber hinaus soll ein Konzept für die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle zum Umgang mit menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten in deutschen Museen und Sammlungen vorbereitet werden.
Das Vorhaben soll u.a. Wissen sichtbar machen, Rückgaben dokumentieren und Raum für Dialogformate zwischen Vertreter:innen aus Kultur- Wissenschaftsinstitutionen, der Zivilgesellschaft und der Diaspora bieten. Zwei internationale Veranstaltungen – ein digitales Fachgespräch im Jahr 2025 und eine Präsenzveranstaltung 2026 – bringen internationale Akteur:innen zusammen, um gemeinsam Wege der Aufarbeitung zu gestalten. Somit soll das Projekt einen Beitrag zur Aufarbeitung kolonialer Vergangenheit geleistet werden – würdevoll, kollaborativ und zukunftsgerichtet.
Gefördert wird das Vorhaben vom Auswärtigen Amt und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.